Kategorie Aktuelle Meldung Kindergrundsicherung

Mit der Kindergrundsicherung für finanzielle Sicherheit und Teilhabe

Von: Kristin Enge

Um die Kindergrundsicherung wird heftig gestritten. Das Geld komme nicht bei den Kindern an, oder es gäbe schon genug Sozialleistungen, heißt es. Der Sozialverband VdK ist überzeugt, dass die Kindergrundsicherung dringend nötig ist: Aus armen Kindern werden oft arme Erwachsene – bis hin zur Rente.

Ein Kleinkind hält Spielkarten für ein Kinderspiel in der Hand.
© IMAGO / Silas Stein

Drei Millionen Kinder und Jugendliche armutsgefährdet

Drei Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren im vergangenen Jahr in Deutschland armutsgefährdet, so eine Auswertung der Bertelsmann Stiftung. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Den Mangel an Geld spüren sie täglich. Er beeinträchtigt ihre Gesundheit, ihre Chance auf Bildung, auch ihr Selbstvertrauen. Die Scham über ein Leben in Armut ist oft groß. All das belegen Studien.

Sie belegen auch, dass die Chance, das eigene Leben durch Bildung zu verbessern, in Deutschland gering ist. Wer in Armut aufwächst, bleibt meist arm. Und das oft über das gesamte Berufsleben hinweg bis zur Rente.
Soziale Leistungen, wie etwa das Bürgergeld oder der Kinderzuschlag, ändern daran bisher wenig. Das hat langfristig Folgen für die ganze Gesellschaft. Wer in Armut aufwächst und nicht gut ausgebildet ist, fehlt später als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt, benötigt Sozialleistungen und zahlt weniger Steuern. Deshalb braucht es dringend einen echten Systemwechsel.

Kindergrundsicherung muss richtig berechnet werden

Die Kindergrundsicherung will Kinderarmut entgegenwirken. Geplant ist, vorhandene Leistungen zu bündeln und den Familien den Zugang zu erleichtern. Das ist sinnvoll. Ihre Höhe muss aber auch den tatsächlichen Bedarfen entsprechen und erst einmal richtig berechnet werden. Nur so kann sie Kindern und Jugendlichen echte Teilhabe ermöglichen. „Hier zu sparen, ist ein Armutszeugnis für unser Land. Die bisher geplanten zwei Milliarden Euro werden nicht reichen. Es braucht deutlich mehr Mittel“, fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Der Vorwurf, das Geld komme nicht den Kindern zugute, ist unbegründet. Unabhängig vom Einkommen wollen alle Eltern, dass es ihren Kindern gut geht – egal, ob arm oder reich. Auch das haben Studien gezeigt.