Kategorie Aktuelle Meldung Rente

Hohe Erwartungen an das Rentenpaket II

Von: Julia Frediani

Voraussichtlich Ende Februar will  das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMASkurz fürBundesministerium für Arbeit und Soziales) den lang erwarteten Gesetzesentwurf zum Rentenpaket II vorlegen.

Eine junge Frau hält ein kleines Päckchen in der Hand, auf der Verpackung steht "Rentenpaket". Ihr Gesichtsausdruck ist skeptisch.
Was wird drinstecken im Rentenpaket II? Ende Februar soll es voraussichtlich vorgestellt werden. © IMAGO / Becker&Bredel

Bentele: Rentenpaket muss großer Wurf werfen

Die Erwartungen des Sozialverbands VdK und seiner Mitglieder an dieses Vorhaben sind hoch. In den letzten Jahren hat die durchschnittliche Rente aufgrund der hohen Inflation erheblich an Kaufkraft verloren. Besonders die Kosten des alltäglichen Bedarfs wie für Energie, Lebensmittel und Mieten sind deutlich gestiegen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert: „Das Rentenpaket muss ein großer Wurf werden! Da Rentnerinnen und Rentner, anders als andere Gruppen, keinen Inflationsausgleich erhalten haben, brauchen sie jetzt systematische Verbesserungen. Die beste Antwort für diese Menschen ist ein höheres Rentenniveau und damit höhere Renten.“

Rentenniveau auf 53 Prozent erhöhen

Das Rentenniveau liegt derzeit bei 48 Prozent. Es wird erwartet, dass das BMASkurz fürBundesministerium für Arbeit und Soziales vorschlägt, dieses  Niveau zu stabilisieren. Für Bentele ist klar: „Das angekündigte Rentenpaket II muss das Rentenniveau nicht nur stabilisieren, sondern auf 53 Prozent erhöhen, um gute Renten zu garantieren. Das entspräche einer einmaligen, aber dann dauerhaften Rentenerhöhung von zehn Prozent.“

Alle müssen in die Rentenversicherung

Teil der Rentenpläne ist voraussichtlich das Generationenkapital – auch Externer Link:Aktienrente genannt – das der VdK grundsätzlich ablehnt. Vielmehr fordert der VdK, dass die Kosten für die gesetzliche Rentenversicherung endlich auf mehr Schultern verteilt werden. Eine Rentenversicherungspflicht für alle Beschäftigten, vom Minijobber über Selbstständige, Beamtinnen und Beamte bis hin zu den Bundestagsabgeordneten wäre zukunftsweisend und würde erheblich mehr Einkünfte für die Rentenversicherung bringen. Auch eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und eine überproportionale Beteiligung der Arbeitgeber würden helfen.

Die Rente ist kein Börsenspielchen

Bentele erklärt weitreichende die Bedeutung der Rentenpläne der Bundesregierung: „Die Prioritäten müssen jetzt richtig gesetzt werden: weg von spekulativen Investitionen auf dem Aktienmarkt, hin zu einer soliden Arbeitsmarktpolitik mit einem höheren Mindestlohn und mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung statt Minijobs. Die Rente ist auch kein Börsenspielchen, sondern ein zentrales Element der sozialen Sicherung. Ein starker Arbeitsmarkt mit vielen guten Jobs und guten Löhnen sichert langfristig die Renten und damit einen lebenswerten Ruhestand.“