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Aufführen, nicht vorführen
Inklusive TheaterWerkstatt Haus Freudenberg tritt beim Festakt in Rheinberg auf
Die ganze Welt ist eine Bühne, hat der englische Dramatiker William Shakespeare gesagt. Umgekehrt wird für die rund 50 Mitglieder der TheaterWerkstatt Haus Freudenberg ein Schuh draus: Die Bühne ist ihre Welt. Seit zehn Jahren gibt es die Gruppe, die sich aus Menschen mit und ohne Behinderung zusammensetzt. Am Niederrhein ist sie bekannt, sie spielte unter anderem „Alice im Wunderland“ oder „Romeo und Julia“ vor mehrfach ausverkauftem Haus und in diesen Tagen wird sie mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Eine Erfolgsgeschichte, an der Anna Zimmermann-Hacks entscheidende Kapitel mitgeschrieben hat.
Inklusive TheaterWerkstatt Haus Freudenberg
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Die TheaterWerkstatt Haus Freudenberg hat in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag gefeiert.Foto: Marc Albers
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Nicht nur auf der Bühne, auch bei den Proben ist Konzentration gefragt.Foto: Marc Albers
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Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks ist der ruhende Pol der quirligen Truppe.Foto: Marc Albers
Die 42-Jährige ist die Chefin im Ring, pardon, auf der Bühne. Ein Herz fürs Theater hatte sie immer schon, in ihrer Zeit als Heilerziehungspflegerin in Haus Freudenberg, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, gehörte das Theaterspiel zu ihrer Arbeit. „Kürzere Stücke haben wir damals schon aufgeführt, allerdings in kleinerem Rahmen.“ Dieser Rahmen wurde größer, als Anna Zimmermann-Hacks neben ihrem Job ein Theaterpädagogik-Studium begann und für ihre Abschlussarbeit Shakespeares „Sommernachtstraum“ inszenierte - die Geburtsstunde der TheaterWerkstatt. „Zuerst habe ich Freunde und Bekannte gefragt, die gerne schauspielern, Musiker ins Boot geholt, so hat sich das nach und nach entwickelt.“
Rund 50 Frauen und Männer gehören heute zum Team, Schauspielerinnen und Schauspieler natürlich, aber auch diejenigen, die für Technik, Bühnenbild und Kostüme zuständig sind. Die Grenzen sind fließend, jeder packt da an, wo gerade Hilfe gebraucht wird. Unterstützung von außen gibt es auch, zum Beispiel, wenn die Kostümbildnerinnen Verstärkung brauchen, nehmen Eltern der Ensemblemitglieder Nadel und Faden in die Hand.
Alle zwei Jahre steht ein Stück von Shakespeare auf dem Programm. Weil die Theaterpädagogin den englischen Dramatiker sehr mag. Shakespeare? Wer in der Schule damit gequält wurde, weiß: kein einfacher Stoff. Schwierige Sprache, komplizierte Sätze, verwirrende Handlungen - Hilfe! Anna Zimmermann-Hacks winkt ab: „Erstens gibt es eine verständliche Fassung, zweitens machen wir das Stück ohnehin im Laufe Zeit zu unserem eigenen und drittens wird das, was total unverständlich ist, einfach gestrichen.“
• Kontakt zur Theaterwerkstatt über Haus Freudenberg GmbH, 02821-742-0 oder per Mail: a.zimmerman@haus-freudenberg.de