Das BSW fordert die Anhebung der Renten auf das lebensstandardsichernde Niveau von 53 Prozent, denn für Millionen Bürger ist die aktuelle gesetzliche Rente eine Armutsfalle; 16 Mio. Arbeitnehmern droht eine monatliche Rente unterhalb von 1.200 Euro. Wir fordern daher eine umfassende Rentenreform, die sich am Rentensystem Österreichs orientiert (siehe Antwort 5). Als ersten Schritt wollen wir kurzfristig alle Renten im Schnitt um 120 Euro im Monat anheben, um Inflationsfolgen abzufedern.

Wir lehnen jede weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters ab. Außerdem fordern wir, dass Menschen, die 45 Jahre gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben, schon mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Davon profitieren Arbeitnehmer, die in körperlich anstrengenden Berufen arbeiten, wie etwa Pflegekräfte oder Handwerker. Da diese oft aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum heutigen Rentenalter arbeiten können, ist die Rente mit 67 für sie eine faktische Rentenkürzung. Zentrale Rentenpolitische Forderungen haben wir im Bundestagswahlprogramm sowie in einem Antrag im Bundestag (Drucksache 20/10735) präzisiert.

Wir teilen die Auffassung, dass das Rentenniveau auf 53 Prozent angehoben werden muss. Wir wollen alle Renten sofort und einmalig um zehn Prozent zu erhöhen; auch, weil die Rentenanpassungen 2021-2023 hinter der Inflation zurückgeblieben sind. Wir haben uns von Anfang an dagegen gewehrt, die Regelaltersgrenze auf 67 Jahren zu setzen. Für viele bedeutet das faktisch eine Rentenkürzung – insbesondere in Berufen, in denen Beschäftigte nicht so lange durchhalten können. Wir fordern eine Regelaltersgrenze von 65 Jahren. Wer 40 Jahre lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, soll ab 60 abschlagsfrei in Rente gehen können.

Wir Freie Demokraten stehen für eine generationengerechte und zukunftsfeste Rente sowie stabile Rentenbeiträge. Dafür brauchen wir ein Update des gesetzlichen Altersvorsorgesystems. Wir wollen die gesetzliche Aktienrente nach schwedischem Vorbild. Das heißt, dass ein Teil der Rentenbeiträge in einem unabhängig verwalteten Fonds angelegt wird, sodass wir besser gegen die Risiken einer alternden Bevölkerung geschützt sind, die Rentenbeiträge finanzierbar bleiben und die Menschen stärker von den Chancen einer kapitalgedeckten Altersvorsorge profitieren. Eine echte individuelle Aktienrente kann sogar wieder für ein steigendes Rentenniveau sorgen. Uns ist ein flexibler Renteneintritt wichtig. Die Menschen sollen nach schwedischem Vorbild künftig selbst entscheiden, wann der Ruhestand beginnt, sofern dann keine Sozialleistungen beantragt werden müssen. Je später jemand in Rente geht, desto höher ist die Rente.

Wir müssen sicherstellen, dass alle Menschen in ihrem Ruhestand gut leben und sich auf die Sicherheit ihrer Altersvorsorge verlassen können. Aktuell gehen die geburtenstärksten Jahrgänge in Rente. Das ist für die Rentenversicherung eine große Herausforderung. Unser Ziel ist daher die  Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus bei mindestens 48 Prozent und die Einführung eines kapitalgedeckten Bürger*innenfonds – ähnlich wie in Schweden oder Kanada, mit dessen Dividenden Beitragssteigerungen abgefedert werden sollen. Damit verfolgen wir einen verantwortungsvollen und ausgewogenen Ansatz, der die finanzielle Belastung für alle Beteiligten im Rahmen hält und gleichzeitig die Rentner*innen besser absichert als nach heute geltendem Recht.

Wir halten an der Rente mit 67 fest. Wer darüber hinaus noch arbeiten möchte und noch arbeiten kann, der oder dem erleichtern wir dies. Gleichzeitig unterstützen wir diejenigen, die schon vor dem Rentenalter ihre Belastungsgrenze erreicht haben.

Unsere gesetzliche Rentenversicherung ist eine solidarische Lösung für alle. Sie bietet Sicherheit im Alter, aber auch davor, wenn man bspw. erwerbsunfähig wird. Sie anerkennt auch Zeiten der Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen rentensteigernd. Diese solidarische Rentenversicherung wollen wir stärken. Wer jahrzehntelang Beiträge gezahlt hat, muss auf dieses Versprechen der Sicherheit im Alter vertrauen können. Dies gilt auch für die heute jungen Menschen, die ins Erwerbsleben kommen und viele Jahre Beiträge zahlen werden. Wir lehnen die Rentenkürzungspläne von Union und FDPkurz fürFreie Demokratische Partei ab. Denn wenn die Renten heute im Verhältnis zu den Lohneinkommen gekürzt werden, betrifft das insbesondere die heute Jungen. Deshalb wird die SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands das Rentenniveau auch über 2025 bei mindestens 48 % stabilisieren. Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren wird mit der SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands auch künftig zwei Jahre früher möglich bleiben. Eine Anhebung der Regelaltersgrenze lehnen wir ab.

Wir wollen die Beitragsstabilität sichern, und zwar im Sinne der Generationengerechtigkeit. Wir spielen Jung und Alt nicht gegeneinander aus. Unser Ziel ist es daher, die Beitragssätze stabil zu halten, auch um gerade kleine und mittlere Einkommen zu schützen. Wir stehen für Verlässlichkeit beim Renteneintrittsalter und halten daher an der bestehenden gesetzlichen Regelung zum Renteneintrittsalter fest.