VdK: Stand der Kinderarmut ist eine Schande für so ein reiches Land
- Kinderarmut laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands auf Höchststand
- VdK fordert Nachbesserung bei der Kindergrundsicherung
Der Paritätische Gesamtverband hat heute seinen aktuellen Armutsbericht vorgelegt. Demnach zählen 14,2 Millionen Menschen mittlerweile zu den Armen in Deutschland. Besonders alarmierend: Die Kinderarmut ist auf einen Rekordwert gestiegen. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Mehr als jedes fünfte Kind ist laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands mittlerweile von Armut betroffen. Das ist eine Schande für so ein reiches Land wie Deutschland! Der neue Höchststand zeigt, dass Hilfen offenbar nicht dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Umso wichtiger ist es, dass das System reformiert wird. Wir brauchen eine gute Kindergrundsicherung, die Kinder wirklich vor Armut bewahrt.
Mit der Kindergrundsicherung, wie sie im Moment geplant ist, können wir die Kinderarmut in Deutschland nicht bekämpfen. Das Ziel, Leistungen zu bündeln und so den Zugang für betroffene Familien zu erleichtern, wurde weit verfehlt. Verschiedene Leistungen müssten weiterhin bei mehreren Behörden beantragt werden. Und eine vollautomatisierte Auszahlung wird es schon mal gar nicht geben. Wenn wenigstens mehr Geld bei den Familien ankommen würde, wäre das unzureichende Verfahren leichter hinzunehmen. Doch wie es jetzt aussieht, werden Familien – wenn überhaupt – nur sehr wenige Euros mehr im Portemonnaie haben.
Die Regierung muss dringend nachbessern, damit der Armutsbericht im kommenden Jahr nicht einen neuen Höchststand bei der Kinderarmut vermelden muss. Eine ausreichend finanzierte Kindergrundsicherung kann ermöglichen, dass Kinder aus armen Familien genügend gesundes Essen, angemessene Kleidung und vor allem Teilhabechancen erhalten.“