VdK fordert kühlen Kopf bei Diskussionen um Krankenhausreform
- Sozialverband VdK: Bund und Länder müssen Patientinnen und Patienten in den Fokus nehmen
- Verena Bentele: „Unser Gesundheitssystem ist zu teuer und zu wenig effektiv“
Das Bundeskabinett hat heute die Krankenhausreform beschlossen. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Angesichts der aufgeheizten Stimmung um das Krankenhausgesetz vergessen viele, worum es dabei wirklich gehen sollte: die Patientinnen und Patienten. Vieles von dem, was das Bundesgesundheitsministerium erarbeitet hat, hat das Potenzial, die Qualität des Gesundheitssystems im Sinne der Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern. Dazu zählen weniger finanzieller Druck für Krankenhäuser, bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung und die Möglichkeit, die besten Ärztinnen und Ärzte für die eigene Operation schnell zu finden.
Aber: Im jetzt anstehenden Gesetzgebungsprozess muss dringend noch an der Finanzierung gearbeitet werden. Es kann nicht sein, dass die gesetzlich Versicherten allein zur Kasse gebeten werden. Das würde zu extremen Beitragserhöhungen führen. Der VdK fordert, die Privatversicherten in die Finanzierung der 25 Milliarden Euro für die Transformation einzubeziehen oder diese aus Steuermitteln zu bezahlen.
Wegen der Diskussionen rund um die Reform setzt sich bei vielen Patientinnen und Patienten derzeit die Angst fest, dass viele Krankenhäuser schließen. Die Reform muss sicherstellen, dass eine flächendeckende Versorgung – auch in einer geänderten Kliniklandschaft – gewährleistet ist. Jeder muss das Gefühl haben, im Notfall schnell genug die passende Hilfe zu bekommen.
Aber es ist auch klar: So wie jetzt geht es nicht weiter. Unser Gesundheitssystem ist zu teuer und zu wenig effektiv. Keine Veränderung ist leicht und besonders so große Veränderungen kommen einigen sicher unmöglich vor. Aber wir müssen diese bittere Pille schlucken, damit unser Gesundheitssystem nicht irgendwann zusammenbricht.“