Kategorie Rente Mütterrente

VdK: Ausweitung der Mütterrente ist längst überfällig

  • VdK-Präsidentin: „Wichtig, dass Mütterrente komplett aus Steuermitteln finanziert wird.“
  • Bentele: „Wir müssen den Mut zu einer großen Steuerreform aufbringen.“

Die Bundesregierung plant, die Mütterrente für versicherte Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren sind, auszuweiten. Sie sollen dann pro Kind volle drei Rentenpunkte erhalten statt wie bisher nur 2,5 Rentenpunkte. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Die geplante Ausweitung der Mütterrente ist eine längst überfällige Anerkennung der jahrzehntelangen unbezahlten Sorgearbeit von mehreren Müttergenerationen. Das kommt zugegebenerweise spät, aber ist eben doch immer noch notwendig. Studien bestätigen es immer wieder: Altersarmut ist weiblich. Mehr als jede fünfte Frau über 65 Jahren ist armutsgefährdet.

Bei der Ausweitung der Mütterrente ist es wichtig, dass diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe komplett aus Steuermitteln finanziert wird.

Von vielen Seiten wird aktuell kritisiert, dass diese soziale Verbesserung ein Wahlgeschenk sei, das wir uns angesichts dringenderer Aufgaben nicht leisten könnten und dass es Politik mit der Gießkanne sei. Die Rentenversicherung sei der falsche Ort, die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit zu korrigieren.

Dieser Argumentation widerspreche ich deutlich: Wir sprechen hier über die Generation unserer Mütter und Großmütter, die in den siebziger und achtziger Jahren unter ganz anderen Bedingungen Kinder erzogen haben. Sie hatten viel schlechtere Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Deshalb konnten sie oft keine höhere Schule besuchen oder studieren, sie konnten nicht Vollzeit arbeiten und mussten auf eine Berufsstätigkeit oder gar Karriere verzichten. Sie kümmerten sich häufig um Kinder, Küche und Haushalt. Scheidung, Verwitwung oder chronische Krankheiten führten sie dann oft direkt in Altersarmut.

Diese Generation verdient unseren Respekt und jeden rentenrechtlichen Ausgleich für ihre Lebensleistungen. Es geht nun darum, ob wir den Mut zu einer großen Steuerreform aufbringen. Nach VdK-Berechnungen sind zusätzliche Einnahmen von rund 100 Milliarden Euro möglich, wenn etwa Vermögen und hohe Erbschaften gerechter besteuert werden. Daraus könnten die Mütterrente und alle weiteren gesamtgesellschaftlichen Leistungen bei Rente, Pflege und Gesundheit locker finanziert werden.“

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Das Portraitfoto zeigt Julia Frediani.

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