VdK: Lieferengpässe von Medikamenten stärker bekämpfen
- Verena Bentele: „Regierung muss jetzt mehr tun, um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu sichern“
- Sozialverband VdK fordert Ausbau des Handlungsspielraums von Apotheken
Immer mehr Arzneimittel sind von Lieferschwierigkeiten betroffen. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Das Bundesgesundheitsministerium muss jetzt handeln. Seit Jahren ist bekannt, dass es Probleme bei den Lieferketten gibt. Die Maßnahmen, die die Regierung ergriffen hat, scheinen nicht zu fruchten. Sie muss jetzt mehr tun, um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu sichern. Es müssen Wege gefunden werden, um die oft langen und scheinbar sehr labilen Lieferketten für Arzneimittel abzusichern oder zu verkürzen.
Den VdK erreichen viele Nachrichten von Mitgliedern, die von Lieferengpässen ihrer Medikamente betroffen sind. Dazu zählen unter anderem Diabetesmittel, Antibiotika, Schmerzmittel, Blutdrucksenker und Krebsmedikamente. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte verzeichnet derzeit knapp 500 Arzneimittel mit Lieferschwierigkeiten. Zuletzt berichteten Apotheken aus Nordrhein-Westfalen sogar, dass Kochsalzlösung nicht mehr zu bekommen ist.
Der VdK fordert, im Zuge der Apothekenreform, dass Apothekerinnen und Apothekern mehr Handlungsspielraum bekommen. Um einen kompletten Kollaps bei der Medikamentenversorgung zu vermeiden, sollten Apothekerinnen und Apotheker in Engpasssituationen Patientinnen und Patienten einfacher auf passende, lieferbare Medikamente umstellen können. Im Moment befinden sich Betroffene häufig in einem Karussell zwischen Arztpraxis und Apotheke, wenn ein Arzneimittel nicht lieferbar ist. Das kann vermieden werden.“