Folge 46: Kai Viehof, wie können wir Vermögen in Deutschland gerechter verteilen?
Mit Kai Viehof, der sich selbst als Impact Philanthrop versteht, spricht Verena Bentele über ungerechte Vermögensverteilung, den Einfluss von Vermögensunterschieden auf die Demokratie und Lösungen für eine gerechte Umverteilung.
“Wenn jetzt auch wieder viele Menschen sagen, Leistung muss sich ja lohnen – aber es ist ja auch nicht unbedingt Leistung. Gerade wenn es auch um Familienunternehmen geht, ist die größte Leistung eigentlich, in diese Familie hineingeboren zu sein.”
Über den Podcast
In fast keinem anderen europäischen Land ist Vermögen so ungerecht verteilt wie in Deutschland. Die reichsten zehn Prozent besitzen 60 Prozent der Vermögen. Der Sozialverband VdK fordert immer wieder eine bessere Vermögensumverteilung von oben nach unten, beispielsweise durch eine Vermögenssteuer und eine höhere Besteuerung von Erbschaften. Damit ist der VdK nicht allein, es gibt immer wieder Bündnisse aus Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, die eine gerechtere Umverteilung fordern.
Verena Benteles Gesprächspartner zu diesem Thema ist Kai Viehof. Sein Opa Eugen Viehof gründete in den 1960er Jahren die Supermarktkette „allkauf“, die er dann Ende der 90er Jahre an die Metro-Gruppe verkaufte. Kai Viehof erbte damit einen zweistelligen Millionenbetrag. Der studierte Steuerberater entschied sich im Alter von 35 Jahren, sein Erbe aus der Beteiligungsgesellschaft seiner Familie auszuschlagen. Er hat bisher größere Teile seines Kapitals für ökologische und soziale Zwecke gespendet. Mit größeren Summen unterstützt er beispielsweise gemeinnützige Organisationen wie das Medienunternehmen für investigativen Journalismus „Correctiv“ oder „HateAid“, die sich gegen Hass und Hetze im Internet einsetzen.