Veränderungen durch Krankenhausreform
Die Krankenhausreform ist Anfang des Jahres in Kraft getreten. Der Bundesrat hatte sie Ende November 2024 beschlossen. Damit steht der medizinischen Versorgung in Krankenhäusern in Deutschland eine grundlegende Neugestaltung bevor.
![Klinikschließungen durch die Krankenhausreform Leere Krankenhausbetten in einem Klinikflur, abgedeckt mit einer Folie. Symbolbild die Krankenhausreform im deutschen Gesundheitssystem und der Krankenhauspolitik.](/assets/bundesverband/_processed_/c/2/csm_imago781772242_325fcbf5f5.jpg)
Was ändert sich durch die Reform?
Noch lässt sich nicht im Einzelnen absehen, wie sich vor Ort die Krankenhauslandschaft verändern wird. Der Sozialverband VdK geht davon aus, dass in Folge der notwendigen Reform die Versorgungssituation vor allem in Großstädten umgestaltet wird: Hier gab es bisher teilweise eine medizinische Überversorgung mit einer gleichzeitigen Auslastung von nur 50 bis 70 Prozent und einem immer stärkeren Fachkräftemangel bei Medzin- und Pflegepersonal.
Insgesamt ist damit zu rechnen, dass Krankenhäuser schließen, umgebaut oder zusammengelegt werden. Das sind Entwicklungen, die über die nächsten zehn Jahre Patientinnen und Patienten begleiten werden. Ziel der Reform ist es, die Versorgung insgesamt qualitativ zu verbessern. Wichtig bei dieser Transformation ist es, dass die Notfallversorgung überall – im ländlichen Raum wie in den Ballungsgebieten – gesichert werden muss. Daher kann es sein, dass kleinere Krankenhäuser zu Notfallzentren werden oder fehlende Leistungsgruppen aufnehmen.
Was fordert der VdK?
Dem VdK ist es wichtig, dass eine gute Behandlungsqualität das ausschlaggebende Kriterium für die Neuorganisation der Versorgung der Patientinnen und Patienten vor Ort ist. Das lässt sich vor allem dadurch erreichen, dass in Zukunft Krankenhäuser und das medizinische Personal spezialisierter arbeiten. „Studien zeigen, dass spezialisierte Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser eine bessere Behandlung gewährleisten“
, fasst VdK-Präsidentin Verena Bentele die Gründe zusammen, warum der VdK die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von Anfang an unterstützt hatte. Dazu hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass das deutsche Gesundheitssystem zu teuer und zu ineffektiv ist.
Bentele erklärt weiter: „Die Reform hat das Potenzial, die Qualität des Gesundheitssystems im Sinne der Patientinnen und Patienten erheblich zu verbessern. Dazu zählen weniger finanzieller Druck für Kliniken, bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung und die Möglichkeit, die besten Ärztinnen und Ärzte für die eigene Operation schnell zu finden.“
Die Krankenhausplanung wird weiterhin in der Hand der Länder bleiben. Bentele kritisiert: „Nachgebessert werden sollte bei der Finanzierung der Krankenhausreform. Bisher ist eine einseitige Belastung der Patientinnen und Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung vorgesehen. Die Finanzierung muss auf mehrere Schultern verteilt werden, dazu müssen sowohl der Bund mit Haushaltsmitteln als auch Privatversicherte erheblich beitragen.“