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Strukturelle Schwächen bei Versorgung von psychisch kranken Menschen

Von: Julia Frediani

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen eine Erwerbsminderungsrente wegen einer psychischen Krankheit beantragt. Die häufigsten Diagnosen sind nach Angabe der DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung affektive Störungen wie Depressionen sowie neurotische Störungen.

Ein Mann im blauen Hemd sitzt vor einem gelben Notebook, er hat den Kopf auf die Tischplatte gelegt, hält sich den Kopf mit beiden Händen. Dort, wo der Kopf sein sollte, sieht man ein buntes verworrenes Knäuel als Symbol für chaotische Gedanken.
© IMAGO / Westend61

Reha fördern, Zugänge erleichtern

Die Versorgung von psychisch erkrankten Menschen stellt die Deutsche Rentenversicherung mit ihrem Reha-Angebot vor Herausforderungen. Nur wenige Menschen schaffen nach ihrer Gesundung wieder den Weg in den Arbeitsmarkt.

Häufig liegen aus sozialrechtlicher Sicht Schnittstellenprobleme zwischen der Versorgung im Krankenhaus und der medizinischen Reha vor: Verschiedene Träger, wie zum Beispiel die gesetzliche Krankenversicherung und die Rentenversicherung, kooperieren zu wenig – zum Nachteil der Betroffenen.

Zu kompliziert für Betroffene

Aus Sicht des Sozialverbands VdK ist es für Betroffene zu kompliziert, den Weg aus dem Krankenhaus in die medizinische oder berufliche Reha und damit wieder gestärkt in den Arbeitsmarkt zu finden. Auch die Beantragung einer Externer Link:Erwerbsminderungsrente ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. 

Diese strukturellen Schwächen bedeuten für die Betroffenen Unsicherheit und langes Warten. Das trägt dazu bei, dass eine Krankheit chronisch wird, was wiederum den Behandlungserfolg und eine mögliche Teilhabe am Arbeitsleben verzögert. 

„Ein wirkungsvoller Hebel wäre der Ausbau von guten Reha-Angeboten, die sowohl langfristig als auch begleitend, also ambulant, funktionieren“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Im Rahmen des Bundesprogramms „rehapro“ werden Projekte von Jobcentern und Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung gefördert, darunter Konzepte für ein individuelles Fallmanagement für die Begleitung der Betroffenen.

Förderprogramm rehapro

Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes wurde in § 11 SGBkurz fürSozialgesetzbuch IX die Förderung von Modellvorhaben zur Stärkung der Externer Link:Rehabilitation beschlossen.

Mehr Informationen auf der Website des BMASkurz fürBundesministerium für Arbeit und Soziales: Externer Link:Förderprogramm rehapro

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