Kategorie Aktuelle Meldung Rente

Stiftung fordert eine Erwerbstätigenversicherung

Von: Julia Frediani

Der VdK fordert eine Rentenversicherung für alle Erwerbstätigen. Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) verfolgt die gleichen Ziele. Ihr Geschäftsführer Jörg Tremmel erklärt im Gespräch mit der VdK-Zeitung, warum.

Plakatmotiv der VdK-Kampagne "Rente für alle" von 2019. Auf dem pinken Plakat sieht man die Frage "Wieso zahlen Erzieherinnen in die Rente ein, Beamtinnen aber nicht?" und den Kampagnenhashtag #RenteFürAlle, außerdem das Logo des Sozialverbands VdK Deutschland.
Eine Rentenversicherung, in die alle einzahlen – Angestellte, Selbstständige, Beamtinnen und Beamte, Politikerinnen und Politiker – fordert der VdK schon lange. 2019 macht er im Rahmen seiner großen Kampagne #RenteFürAlle auf die Problematik aufmerksam.

Interview: Mehr Gerechtigkeit und Solidarität

VdK: Ihre Stiftung fordert eine Erwerbstätigenversicherung für alle. Worin liegen die Vorteile, wenn auch Beamtinnen und Beamte einzahlen würden?

Jörg Tremmel: Wenn neu Verbeamtete in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen würden, gäbe es mehr soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Dazu kämen eine geringere Generationen-Ungerechtigkeit und ein niedrigerer Anstieg der Beitragssätze.

VdK: Warum leistet sich Deutschland immer noch ein Zwei-Klassen-System bei der Rentenversorgung?

Jörg Tremmel: Es gibt zahlreiche Parallelsysteme bei der deutschen Altersversorgung, die historisch gewachsen sind. Es gibt keine überzeugenden Gründe, diese Zersplitterung aufrechtzuhalten. Ein gutes Beispiel ist Österreich, das seit 2004 Beamtenpensionen nach den gleichen Regeln wie in der österreichischen Rentenversicherung bemisst. Die Abschaffung des deutschen Pensionssystems würde Jahrzehnte dauern. Die gesetzliche Rentenversicherung müsste zu keinem Zeitpunkt die Pensionen für die Beamtinnen und Beamte ausgleichen, die noch Angehörige des nicht harmonisierten Systems der Beamten-Altersversorgung sind.

VdK: Sie fordern als ersten Schritt, dass alle Abgeordnete aus Landesparlamenten und Bundestag in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Das hätte eine ziemlich große Symbolkraft. Was halten denn Abgeordnete von Ihrer Idee?

Jörg Tremmel: Wir stecken einen Großteil unserer Ressourcen in eine Kampagne, um die Abgeordneten dazu zu bewegen, die Gesetze für ihre eigene Altersversorgung im Sinne von sozialer Gerechtigkeit zu ändern.

Mehr zur Stiftung Generationengerechtigkeit

Die Stiftung Generationengerechtigkeit ist eine Denkfabrik an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die SRzG wurde 1997 ins Leben gerufen und setzt sich seitdem für Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein. Externer Link:Mehr erfahren

Mehr zur Forderung nach der Einführung einer Erwerbstätigenversicherung auf der Website der SRzG lesen: 

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