Paralympics 2024: Große Vorfreude auf Paris
Zu den Paralympischen Sommerspielen in Paris werden zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Erstmals übertragen ARD und ZDF einzelne Wettkämpfe in der Primetime. Einige VdK-Mitglieder werden wieder als Sportlerinnen und Sportler dabei sein.
VdK-Mitglieder sind für die Teilnahme nominiert
Mehr als 140 deutsche Athletinnen und Athleten können sich auf die Sommer-Paralympics freuen, die vom 28. August bis 8. September in Paris stattfinden. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) gab die Nominierung bekannt, und darunter sind auch wieder einige VdK-Mitglieder, wie zum Beispiel Tischtennis-Ass Thomas Schmidberger oder die erfolgreichen Radfahrer Maximilian Jäger und Michael Teuber. Bei einer Pressekonferenz in Berlin stellte Dr. Karl Quade, Chef de Mission, das Team Deutschland Paralympics vor.
In 18 der 22 paralympischen Sportarten werden die 142 Athletinnen und Athleten sowie fünf Guides um Medaillen kämpfen. „Unsere Mannschaft ist größer als bei den Paralympics in Tokio vor drei Jahren, sodass wir den Abwärtstrend, was die Teamgröße angeht, gestoppt haben. Und das trotz erschwerter Qualifikation in den Mannschaftssportarten durch die kleineren Starterfelder. Weitere Sportlerinnen und Sportler könnten im Rollstuhltennis noch hinzukommen. Hier warten wir auf die finale Entscheidung des Weltverbandes“
, erklärte Quade.
DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher sagte: „Jetzt wird es ernst. Wir fahren mit einer großen Mannschaft nach Paris – voller Vorfreude und mit viel Kribbeln im Bauch. Paralympics im Nachbarland, im Herzen Europas, ohne Zeitverschiebung; endlich wieder volle Wettkampfstätten und die geballte Ladung an Emotionen, die den Sport ausmachen. Das sind die Zutaten, die uns besonders gut schmecken.“
Die sehbehinderte Para-Schwimmerin Elena Semechin aus Berlin kämpfte sich nach überstandener Chemotherapie zurück, wurde Welt- und Europameisterin – und will in Paris möglichst ihren Titel verteidigen. „Zum ersten Mal kommen viele Freunde, die Familie und Partner zum Zuschauen und Anfeuern. Das ist für mich besonders aufregend. Wenn die Tribünen voll sind und es in der Halle wahnsinnig laut ist, dann ist es elektrisierend und beflügelt mich, noch schneller zu schwimmen“
, sagte Semechin vor ihren vierten Paralympics.
Live-Übertragungen in der Primetime
Bei den Spielen in Paris wird es eine besondere Premiere geben: Erstmals zeigen ARD und ZDF in der sogenannten Primetime Wettkämpfe live im linearen Fernsehen. Am 2. und 4. September überträgt das Erste ab 20.15 Uhr zwei Stunden lang. Das ZDF plant Sendungen ab 19.25 Uhr. Der deutsche Top-Favorit im Weitsprung, Markus Rehm, freut sich darüber. „Das sind überragende Neuigkeiten und sorgt für ein Grinsen im Gesicht“
, sagt er. Denn sein Kampf um Gold ist so am 4. September live im Ersten zu sehen.
Beucher nennt dies „historisch“
und „wunderbar“
. Nach seinen Worten ist es aber auch angemessen und überfällig. „Wenn die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt in Europa stattfindet, dann gehören die Wettkämpfe in die Primetime“
, meint Beucher.
Insgesamt werden Athletinnen und Athleten aus mehr als 180 Nationen in den Teamwettbewerben Blindenfußball, Goalball, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby und Sitzvolleyball sowie Badminton, Boccia, Bogensport, Dressursport, Gewichtheben, Judo, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Rudern, Schwimmen, Sportschießen, Taekwondo, Tischtennis und Triathlon starten. Innerhalb der elf Tage werden in 549 Wettbewerben Medaillen vergeben. Das Besondere der Bronze-, Silber- und Goldplaketten ist das dunkle Mittelstück, welches aus Original-Eisen des Pariser Eiffelturms besteht. Außerdem wird es wieder Brailleschrift auf der Medaille geben.
Beucher und Quade wünschen sich nicht nur sportliche Höchstleistungen des deutschen Teams. Angesichts der weltweiten Kriege und Konflikte sowie der Zunahme gesellschaftlicher Spaltung, auch in Europa, hoffen sie umso mehr, „dass die Spiele in Paris ein Signal der Liebe und des Friedens in die Welt aussenden“
.