Orange the World: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen.

In Deutschland steht in diesem Jahr Partnerschaftsgewalt im Fokus der UN-Kampagne „Externer Link:Orange the World”. Jede dritte Frau hierzulande erfährt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt, bei jeder vierten geht sie von ihrem Partner oder Ex-Partner aus. Fast jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt.  

„Die Zahlen sind zu hoch und steigen weiter. Das ist erschreckend. Frauen mit Behinderung sind sogar noch zwei- bis dreimal häufiger von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt betroffen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die Gewalt hat Folgen: Neben körperlichen Verletzungen und seelischen Beeinträchtigungen sind gewaltbetroffene Frauen sozial oft schlechter abgesichert. 

Der VdK fordert, Frauen effektiv vor Gewalt zu schützen. Dafür braucht es ein politisches Gesamtkonzept, das regelmäßig überprüft und nachgebessert wird. Gewaltprävention und der Blick auf (potenzielle) Täter müssen dabei eine stärkere Rolle spielen als bisher. 

„Frauen brauchen einen Rechtsanspruch auf Schutz und auf einen Platz im Frauenhaus“, fordert Bentele. Es muss ausreichend Plätze in Frauenhäusern und Schutzwohnungen geben, und die Finanzierung muss gewährleistet sein. „Es ist nicht akzeptabel, dass sich Mädchen oder Frauen weiter der Gewalt durch die Täter aussetzen müssen, weil sie keinen alternativen Aufenthaltsort finden oder sich das Frauenhaus nicht leisten können“, so Bentele. Hilfsangebote und Schutzeinrichtungen müssen niedrigschwellig erreichbar sein, auch für Frauen mit Behinderung. Hier muss zudem die Barrierefreiheit berücksichtigt werden.

• Es muss ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen entwickelt werden. Dieses Konzept muss regelmäßig evaluiert und nachgebessert werden.
• Frauen müssen einen generellen Anspruch auf einen Platz in einem Frauenhaus haben. Dazu muss es ausreichend Frauenhäuser in ganz Deutschland und eine dauerhaft gesicherte Finanzierung geben.
• Frauenhäuser müssen auch auf die Bedarfe von Frauen mit Behinderungen und pflegebedürftigen Frauen eingestellt sein. Hierfür sind entsprechende finanzielle Förderungen notwendig.
• Ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen muss auf der Gewaltprävention liegen. Denn nur wenn Gewalt wirksam verhindert wird, können Frauen gewaltfrei leben. Daher müssen (potentielle) Täter stärker in den Blick genommen werden.
• Der VdK fordert ein Recht von Frauen mit Behinderungen auf die Wahl ihrer Pflegepersonen.
• Alle Berufsgruppen, die mit Frauen mit Behinderungen Kontakt haben, müssen für die hohe Gewaltbetroffenheit von Frauen mit Behinderungen sensibilisiert werden. Die Berufsgruppen und auch die Einrichtungen für Frauen mit Behinderungen müssen passende Konzepte zum Gewaltschutz an die Hand bekommen und für den Umgang mit Gewalt aufgeklärt werden.

Setzen Sie sich gemeinsam mit dem VdK gegen Gewalt an Frauen ein!