Lohnersatz verringert Armutsrisiko
Ein Pflegelohn oder eine vergleichbare Lohnersatzleistung können das Armutsrisiko von pflegenden Angehörigen reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das DIW Berlin im Auftrag des VdK durchgeführt hat.
VdK fordert Umsetzung in dieser Legislaturperiode
Jeder fünfte pflegende Angehörige ist armutsgefährdet, bei pflegenden Frauen ist es sogar jede vierte. VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert: „Wir appellieren dringend an die Bundesregierung, pflegende Angehörige endlich finanziell besser abzusichern und das Armutsrisiko zu bekämpfen.“
Im Koalitionsvertrag ist eine Lohnersatzleistung als Vorhaben der Ampelregierung genannt. Bisher hat es aus dem zuständigen Bundesfamilienministerium noch keine konkreten Vorschläge dazu gegeben. In den nächsten Monaten soll jedoch ein Eckpunktepapier vorgelegt werden.
Sorgen endlich ernst nehmen
„Pflegende Angehörige müssen mit ihren Sorgen um ihre finanzielle Situation endlich ernst genommen werden“
, sagt Bentele. 49 Prozent aller Pflegenden, die nicht mehr Vollzeit erwerbstätig sind, geben in einer vom VdK finanzierten Externer Link:Studie der Universität Osnabrück an, dass sie ihre Arbeitszeit aufgrund der Pflege reduziert haben. Dadurch verlieren sie Rentenpunkte und Einkommen. Für ein Drittel der Pflegenden sind finanzielle Sorgen ein täglicher Begleiter.
Da es bisher keine finanzielle Leistung für pflegende Angehörige gibt, nutzen nur wenige pflegende Angehörige die derzeitigen Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, wie die Pflegezeit oder Familienpflegezeit. Es gibt die Möglichkeit eines zinslosen Darlehens, um die Freistellung von der Arbeit zu finanzieren. 55 Prozent der pflegenden Angehörigen wünschen sich eine Art Gehalt vom Staat für die von ihnen geleistete Nächstenpflege.