Kategorie Aktuelle Meldung Pflege Pflege im Heim

Kosten fürs Pflegeheim steigen immer weiter

Von: Bettina Schubarth

Für einen Pflegeplatz in einer stationären Einrichtung fallen im ersten Jahr pro Monat durchschnittlich 2500 Euro an, Tendenz steigend. Der VdK fordert eine Reform der Pflegeversicherung, damit Pflegebedürftige vor Armut geschützt sind. 

Händer einer alten Frau, die an einem Tisch sitzt, eventuell in einem Pflegeheim. Sie hält Geldscheine, auf dem Tisch liegen Münzen.
© IMAGO / Sven Simon

VdK: Pflegevollversicherung würde Abstieg in die Armut verhindern

„Durch die Kostenexplosion wird Pflege immer mehr zu einem privaten Risiko – und die Politik sieht zu und steuert nicht wirklich dagegen“, kritisiert VdK-Präsidentin Verena Bentele. Zwar schießt die Bundesregierung fünf Milliarden Euro jährlich bei der Pflegeversicherung zu, doch der Eigenanteil für die Pflegebedürftigen steigt seit Jahren weiter an.

Die staatlichen Zuschüsse verpuffen, weil immer höhere Personal- und Sachkosten die Preise in die Höhe treiben. Zu spüren bekommen das Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Viele gehen finanziell in die Knie. Trotz der Kostenzuschüsse ab dem zweiten Jahr im Pflegeheim müssen etwa 27 Prozent der Pflegebedürftigen von Hilfe zur Pflege, also Sozialhilfe, leben.

„So setzt sich eine Spirale in Gang, denn die Kosten für die ungebremst steigenden Eigenanteile trägt letztlich oft wieder der Staat, weil Sozialhilfe eine steuerfinanzierte Leistung ist. Es läge also auch im Eigeninteresse des Staates, die Gleichsetzung von Pflegebedürftigkeit und Armut endlich zu durchbrechen“, sagt Bentele.

Der VdK fordert den Umbau der gesetzlichen Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung, durch die alle pflegebedingten Kosten abgedeckt sind. Die Unterkunfts- und Verpflegungskosten ließen sich spürbar senken, wenn sie um die pflegebedingten Aufwendungen bereinigt werden. Investitionskosten müssten durch die Bundesländer übernommen und Ausbildungskosten mit Steuermitteln finanziert werden.