Kategorie Aktuelle Meldung Gesundheit

Irgendwann ging gar nichts mehr – Sandra erzählt von zwei Jahren mit Post-Covid

Von: Kristin Enge

Im März 2022 erkrankt Sandra K. (Name ist der Redaktion bekannt) an Corona, danach an Post-Covid. Seitdem begleiten sie Erschöpfung, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten.

Ausgebremst durch Corona und die Folgen

Die Corona-Infektion und deren Folgen hat die 49-Jährige, die früher „mit schnellem, zackigem Schritt unterwegs war“, so ihr Ehemann Ronny K. (Name ist der Redaktion bekannt), ausgebremst. Sie hat gern gearbeitet, ist Fahrrad gefahren und hat sich ehrenamtlich engagiert.

Sie war geimpft und geboostert, die Corona-Erkrankung verlief wie eine Grippe. „Ich fühlte mich danach aber weiterhin schlapp“, sagt Sandra K. Sie ging wieder zur Arbeit, litt aber an Schwindel und Übelkeit. „Es muss doch endlich besser werden“, dachte sie damals. Im Juni 2022 fiel es ihr zunehmend schwerer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. „Die Inhalte auf dem Monitor wurden für mich unverständlich.“ Kurz darauf ging gar nichts mehr. Sie hat im Sommer 2022 fast nur gelegen, konnte nicht mehr laufen und hatte nicht die Kraft, zum Kühlschrank zu gehen, erinnert sich ihr Mann.

"Wie ein Schleier auf dem Kopf und den Augen"

Die Potsdamerin machte aus eigenem Antrieb eine Sauerstoffkur, und fuhr im Frühjahr 2023 zur Reha. Hier hätte ihr vor allem der Austausch mit anderen Betroffenen gut getan, erzählt sie. Doch fit hätte sie sich bei weitem nicht gefühlt, sondern eher ratlos, weil Schwindel und starke Erschöpfung auch ein Jahr nach der Corona-Infektion ihr Leben bestimmten. „Es fühlte sich wie ein Schleier auf dem Kopf und auf den Augen an“, beschreibt sie diesen Zustand.

Wenn Sandra K. ihre Energiereserven überschätzt, können auch heute körperliche und mentale Belastungen zu einem sogenannten Crash führen. Dann braucht sie längere Pausen, die Stunden dauern, nicht mehr mehrere Tage wie früher, sagt sie. Morgens wache sie oft erschöpft mit Muskelschmerzen auf. Ihr fehlt die Planungssicherheit, die einst so selbstverständlich war, weil sie nie weiß, wie ihre Tage verlaufen. Obwohl sie vieles anstrengt, was früher leicht war, hat sie begonnen, mit reduzierten Stunden zu arbeiten.