
Erdrückende Pflegekosten
Die Eigenanteile in der stationären Pflege sind erneut stark gestiegen. Auch im ambulanten Bereich ist mit höheren Kosten zu rechnen. Der VdK fordert eine Entlastung, die auch die Pflege zu Hause berücksichtigt.

Eigenanteil für Pflegeheimplatz knapp 3000 Euro
Die Pflegekosten sind stark gestiegen. Während sich die Entwicklung bei denExterner Link: Pflegeheimplätzen anhand von Zahlen gut darstellen lässt, fehlen vergleichbare Daten für die Pflege zu Hause. Dort werden mit 86 Prozent der knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftigen die allermeisten Menschen versorgt.
Die Eigenanteile für einen Pflegeheimplatz lagen am 1. Januar 2025 nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) zu Beginn eines Aufenthalts bei durchschnittlich 2984 Euro. Auf einen ähnlichen Wert kam im Dezember 2024 mit 2968 Euro auch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdOkurz fürWissenschaftliches Institut der AOK).
Im Einzelnen setzen sich die Kosten nach vdek-Berechnungen aus 1496 Euro für die Pflegevergütung inklusive Ausbildungskosten, 990 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 498 Euro Investitionskosten zusammen.
Somit stieg die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im Bundesschnitt binnen eines Jahres von 2687 Euro Anfang 2024 auf 2984 Euro Anfang 2025.

Entlastung der Pflegebedürftigen dringend notwendig
Die Gründe für diese Entwicklung liegen vorrangig in den gestiegenen Lohn- und Betriebskosten. Die Anpassungen bei den Einkommen begrüßt der Sozialverband VdK. Angesichts der Preissteigerungen ist jedoch eine Entlastung der Pflegebedürftigen dringend notwendig. Deshalb fordert der VdK die Übernahme der Investitionskosten (498 Euro) durch die Bundesländer sowie eine Entlastung von den Ausbildungskosten (133 Euro).
Für die Entwicklung der Kosten in der Externer Link:häuslichen Pflege fehlt es an vergleichbaren Daten wie für die stationäre Pflege. Da aber auch die Preisgestaltung in der ambulanten Pflege stark von den Lohnkosten abhängt, ist davon auszugehen, dass die Kosten ähnlich stark ansteigen. Für diesen Bereich fordert der VdK deshalb eine regelhafte Dynamisierung der Leistungen.
Bei der Debatte um eine Deckelung der Pflegekosten macht VdK-Präsidentin Verena Bentele deutlich, dass dabei immer auch die Pflege zu Hause zu berücksichtigen ist: „Wer Pflegebedürftige von den hohen Kosten entlasten will, darf nicht die vielen Menschen vergessen, die zu Hause versorgt werden. Wir brauchen eine Lösung, die sowohl die Pflege im Heim bezahlbar macht, als auch die Kosten für die ambulante Pflege zu Hause im Blick hat.“