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Die Mütterrente muss bleiben

Von: Bettina Schubarth

An den Ausgaben für die Rente entzünden sich immer wieder politische Diskussionen. Nun ist das angebliche Einsparpotenzial der Mütterrente in den Blick geraten. VdK-Präsidentin Verena Bentele erteilt Ideen für Kürzungen klare Absage.

Mutter und Kleinkind, die Mutter hält das Kind fest, sie lachen beide fröhlich, sind sehr nah und zugewandt.
© IMAGO / Westend61

Eine Abschaffung oder Kürzung der Mütterrente darf nie ernsthaft zur Debatte stehen. 

Verena Bentele, VdK-Präsidentin

Die Mütterrente als Schutz vor Altersarmut funktioniert

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beziffert die Ausgaben der Rentenversicherung 2022 für die Mütterrente auf 13 Milliarden Euro. Fast neun Millionen Rentnerinnen profitierten davon, das sind 86,5 Prozent aller Frauen über 65 Jahren. 

Die Aufwertung der Renten von Frauen, die Kinder geboren haben, war zuletzt 2014 auch auf Drängen des VdK als Schutzmaßnahme gegen Altersarmut verbessert worden. Das DIW belegt, dass diese Maßnahme funktioniert: Frauen ab 65 Jahren haben in Deutschland zwar immer noch ein hohes Armutsrisiko von 19,4 Prozent, doch ohne Mütterrente würde diese Quote auf 22,3 Prozent steigen (Externer Link:zur Studie auf der DIW-Website).

Bentele: Gesellschaft muss in die Absicherung der Mütter investieren

„Die Zahlen beweisen, dass die Mütterrente ein Erfolg ist“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Trotzdem dürfe nicht unter den Tisch fallen, dass es für ältere Mütter immer noch keine Gleichbehandlung gibt. Der VdK fordert, dass auch Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, zukünftig 120 Euro statt nur 100 Euro mehr Mütterrente im Monat bekommen.

„Eine Abschaffung oder Kürzung der Mütterrente darf nie ernsthaft zur Debatte stehen. Mütter, die Kinder betreuen, investieren direkt in unsere Zukunft, daher muss auch die Gesellschaft in die Absicherung der Mütter investieren“, stellt Bentele klar. Weibliche Altersarmut sei das Ergebnis gesellschaftlicher Umstände. „Immer noch ist die Familien- und Sorgearbeit vor allem Frauensache, und zwar unter Aufgabe oder Einschränkung der beruflichen Laufbahn. Kindererziehung ist gesellschaftlich relevant, muss partnerschaftlich ermöglicht und für die Rente entsprechend honoriert werden.“ 

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