Bentele: „Kalter Strukturwandel ist größte Gefahr für Krankenhauswesen“
- Krankenhausreform darf nicht scheitern
- Verena Bentele: „Wird der Vermittlungsausschuss angerufen, ist die Krankenhausreform Geschichte“
Die Krankenhausreform steht auf der Kippe: Der Bundesrat entscheidet am Freitag, ob er dazu den Vermittlungsausschuss anruft oder das Gesetz billigt. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Wird der Vermittlungsausschuss angerufen, ist die Krankenhausreform Geschichte. Das löst weder strukturelle noch finanzielle Probleme in der medizinischen Versorgung durch Krankenhäuser. Der VdK appelliert an die Länder, jetzt nach vorn zu blicken und das Gesetz zu billigen.
Die Krankenhausreform mag verbesserungswürdig sein, aber gar keine Reform bedeutet, dass willkürliche Krankenhausschließungen in Deutschland drohen. Ein kalter Strukturwandel ist die größte Gefahr für das deutsche Krankenhauswesen und damit auch für eine verbesserte stationäre Versorgung der Menschen im Land. Damit würde die Gesundheitsversorgung in einigen Bundesländern vor dem Kollaps stehen.
Die Reform hat das Potenzial, die Qualität des Gesundheitssystems im Sinne der Patientinnen und Patienten erheblich zu verbessern. Dazu zählen weniger finanzieller Druck für Kliniken, bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung und die Möglichkeit, die besten Ärztinnen und Ärzte für die eigene Operation schnell zu finden.
Mit dem Beschluss im Bundesrat können die Länder die Krankenhausreform noch retten. Sie haben nach der Verabschiedung die Chance, im Sinn der Patientinnen und Patienten eine gute Krankenhausplanung zu machen. Diese Chance dürfen sie jetzt nicht verspielen. Wir können nicht darauf warten, dass eine neue Regierung bei diesem Thema von vorn anfängt. Das würde zu großer Unsicherheit in der Krankenhauslandschaft führen.“