Sozialverband VdK - Kreisverband Mergentheim
Url dieser Seite: http://vdk.de/kv-mergentheim/ID278761
Sie befinden sich hier:

Gesprächsrunde zur VdK Pflegekampagne "Nächstenpflege"

„Nächstenpflege braucht Kraft und Unterstützung“ lautet das Motto einer aktuellen Kampagne des VdK-Bundesverbandes, die von den VdK-Kreisverbänden Tauberbischofsheim und Mergentheim aktiv mitgetragen wird.

VdK Pflege-Kampagne

© VdK

Im Frühjahr 2021 hatte der VdK-Bundesverband zur Teilnahme an einer erstmaligen Umfrage und Studie zur Situation der häuslichen Pflege aufgerufen. Speziell nach Aufruf der Kreisverbandsvorsitzenden Kurt Weiland (Tauberbischofsheim) und Werner Seeger (Mergentheim) beteiligten sich auch zahlreiche Mitglieder beider VdK-Kreisverbände im Main-Tauber-Kreis an dieser bundesweiten Umfrage.
„Wunsch und Wirklichkeit in der häuslichen Pflege gehen oft weit auseinander. Wie sich die Pflege zuhause gestaltet und woran es konkret mangelt, wissen zumeist nur die Betroffenen und deren engste Angehörige selbst“, fassten exemplarisch Kurt Weiland, Werner Raab, Vorsitzender des Bezirksvorstands Nordbaden, und Ronny Hübsch, Geschäftsführer des VdK-Bezirksverbandes Nordbaden, Resultate dieser Studie zusammen. „Seine Nächsten zuhause zu pflegen, ist erfüllend, bringt einen aber auch oft an die eigenen Grenzen – körperlich, seelisch und finanziell. Deshalb fordern wir, dass die Politik Pflegenden mehr Unterstützungsangebote, mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen als auch mehr Hilfe im Haushalt und bei der Betreuung sowie mehr Rente ermöglicht“.

Gesprächsteilnehmer VdK Pflege-Kampagne

vlnr: Lilo Jaksch (stellvertretende Vorsitzende VdK Kreisverband Tauberbischofsheim), Kurt Weiland (Vorsitzender VdK Kreisverband Tauberbischofsheim), Ronny Hübsch (VdK Bezirksverband-Geschäftsführer), Christoph Schauder (Landrat Main-Tauber-Kreis), MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart (Landtagsvizepräsident und Kreistagsabgeordneter), Monika Stütz (Vorstandsmitglied VdK Kreisverband Mergentheim), Elisabeth Krug (Kreissozialdezernentin)© Peter D. Wagner

Aus Anlass der Studie und der Kampagne luden der VdK-Kreisverband Tauberbischofsheim und Vorsitzender Weiland zu einer Gesprächs- und Diskussionsrunde ein. Teilnehmer waren MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart (Landtagsvizepräsident und -Kreistagsabgeordneter), Christoph Schauder (Landrat Main-Tauber-Kreis), Elisabeth Krug (Kreissozialdezernentin), Monika Stütz (Vorstandsmitglied VdK-Kreisverband Mergentheim), Lilo Jaksch (stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Tauberbischofsheim) sowie Bezirksverbands-Geschäftsführer Ronny Hübsch.

„Bis zum Jahr 2030 werden doppelt so viele Menschen in Baden-Württemberg pflegebedürftig sein als noch vor zehn Jahren, nämlich über fünf Prozent der Bevölkerung. Viele davon wollen nicht in ein Heim, sondern daheimbleiben“, prognostizierte Wolfgang Reinhart. Insofern stelle dies eine ganz besondere Herausforderung und eines der Dauerthemen der kommenden Jahre dar. „Wir haben mit dem zukünftigen solitären Kurzzeit- und Tagespflegezentrum des DRK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim in Wertheim eines von landesweit drei Pilotprojekten. Dieses wird mit 1,5 Millionen durch das Land gefördert“, berichtete der Landtagsvizepräsident.
„Eine Kampagne mit Köpfchen“, bezeichnete Christoph Schauder die Initiative des VdK-Bundesverbandes, die von den beiden Kreisverbänden Tauberbischofsheim und Mergentheim aktiv unterstützt wird. In den vergangenen Jahren habe es schon einige Verbesserungen gegeben wie etwa die Anrechnung der häuslichen Pflege auf die Rente, aber man sei noch längst nicht da, wo man hinwolle. „Die häusliche Pflege ist für uns im Landkreis ein sehr großes Thema, weil aufgrund der demografischen Entwicklung die Anzahl pflegebedürftiger Menschen enorm zunehmen wird“, attestierte der Landrat. Deshalb engagiere sich der Landkreis weit mehr als nur nach gesetzlichen Vorgaben. Zum Beispiel werde dieses DRK-Vorhaben in Wertheim vom Kreis mit 250.000 Euro zur Schaffung von Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen gefördert.

Gesprächsrunde VdK Pflege-Kampagne

© Peter D. Wagner

„Wir brauchen auch eine finanzielle Stärkung der häuslichen Pflege. Der allergrößte Anteil der finanziellen Aufwendungen fließt in Einrichtungen der stationären Pflege“, bestätigte Elisabeth Krug. Hierfür stelle der Landkreis heuer insgesamt 6.6 Millionen Euro zur Verfügung, inklusive für die ambulante Pflege und Tagespflege. Ansonsten könnten sich nur wenige Betroffene oder Angehörige eine stationäre Pflege leisten, auch wenn es seit Anfang Januar durch das neue Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) entsprechende Leistungszuschläge seitens der Pflegeversicherung für die stationäre Pflege gebe, gab die Sozialdezernentin zu bedenken.
Zudem war in Mannheim die Kampagne „Nächstenpflege“ Hauptthema einer Klausurkonferenz des VdK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim mit den Vorsitzenden der Ortsverbände. „In den Diskussionen sowohl mit den politischen und institutionellen Vertretern als auch mit den Ortsverbandsvorsitzenden haben wir festgestellt, dass wir gemeinsam doch etwas in puncto Pflege bewegen können“, resümierte Kurt Weiland zuversichtlich. Dazu rief er zur Bildung eines Arbeitskreises und Mitarbeit auf, der sich intensiv mit diesem wichtigen Thema beschäftigt.
„Eine Analyse der im vergangenen Jahr vom VdK-Bundesverband durchgeführten Umfrage über die Situation der häuslichen Pflege durch die Hochschule Osnabrück ist erfolgt und deckt sich auch mit unseren Erkenntnissen aus dem Pflegebereich“, berichtete der Kreisverbandsvorsitzende. Aus dieser Analyse sollte der Arbeitskreis insbesondere prüfen, welche Aktionen durch die beiden Kreisverbände zum Beispiel in Kooperationen mit Fachleuten aus dem Pflegebereich folgen sowie in welcher Form etwa Hausärzte, Ärzte in Kliniken sowie Sozialdienste in Krankenhäusern eingebunden werden könnten.
Als flankierende Aktionen nannte Weiland exemplarisch die Erstellung eines Fahr- und Zeitplans zur Umsetzung der Aktivitäten, Vorstellung der Ergebnisse in beiden Kreisverbänden und in den Ortsverbänden sowie Besuchsdienste durch VdK-Ehrenamtliche bei Pflegepersonen. „Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn vor allem auch Personen in dem Arbeitskreis mitmachen würden, die beruflich aus dem Pflegebereich kommen und ihre langjährigen Erfahrungen einbringen könnten“, hob er hervor.
„Wir gehen stark davon aus, dass wir im kommenden Mai am Muttertags-Wochenende endlich wieder unsere Gesundheitstage Main-Tauber in Grünsfeld durchführen können und auch dabei die Pflegethematik im Fokus stehen wird“, kündigte der VdK-Kreisverbandsvorsitzende an.

Bericht: Peter D. Wagner

Bildrechte einblenden

Bildrechte auf der Seite "https://www.vdk.de/kv-mergentheim/ID278761":

  1. VdK Pflege-Kampagne | © VdK
  2. Gesprächsteilnehmer VdK Pflege-Kampagne | © Peter D. Wagner
  3. Gesprächsrunde VdK Pflege-Kampagne | © Peter D. Wagner

Liste der Bildrechte schließen

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.